Sehen, fühlen, wirken lassen. Die Auswahl der Materialien bestimmt den Charakter der Küche. Aber was zeichnet die einzelnen Materialien aus?

Arbeitsplatten.
Wie alltagstauglich soll es denn sein?

Massivholz und Echtholz (furniert)

Plus: Eindeutig die Optik, die Natürlichkeit und die warme Atmosphäre, die Massivholz ausstrahlt. Massivholzarbeitsplatten, die geölt und nicht versiegelt sind, kann man abschleifen, wenn sie unansehnlich werden. Vergleichsweise günstiger Preis. Nachwachsender Rohstoff!
Minus: Selbst Hartholzplatten können Dellen und Kratzer bekommen, in die sich dann auch Bakterien ansiedeln können. Deshalb sollte man nicht auf der Oberfläche schneiden. Holz ist nicht hitzeresistent und quillt bei zu viel Feuchtigkeit auf.
Wichtig: Fugen müssen gut versiegelt sein. Regelmäßig mit Öl imprägnieren oder lackierte Platten kaufen.

Naturstein: Granit, Marmor, Schiefer

Plus: Edle und hochwertige Anmutung. Hitzeresistent, besonders Granit ist auch schnitt- und kratzunempfindlich.
Minus: Natursteinplatten sind recht teuer. Ihr Manko ist ihre Säureempfindlichkeit, gerade Obst verursacht oft unschöne Flecken. Vor allem Marmor ist heikel – durch seine offenporige Struktur saugt er Flüssigkeiten schnell auf.
Wichtig: Säurefreie Reiniger verwenden. Wasser- und Ölpfützen schnell entfernen. Spezielle Natursteinpflege gibt besonderen Schutz.

Kunststoff: Laminat, Schichtstoff

Plus: Sehr pflegeleicht, härter als Holz. Preisgünstig!
Minus: Anfällig für Kratzer und hitzeempfindlich. Wenn die Oberfläche einmal beschädigt ist, ist die Platte auch anfällig gegen Feuchtigkeit.
Wichtig: Die Fugen müssen dicht sein, sonst quillt die oberste Schicht (meist aus Pressspan) auf.

Mineralwerkstoff (Kunststein, Corian)

Plus: Wird in Form gegossen und ist daher extrem vielseitig. Beispielsweise kann man Arbeitsfläche und Spüle aus einem Guss herstellen. Ist in 100 Farben sowie transluzent erhältlich. Sehr pflegeleicht. Arbeitsplatte kann abgeschliffen werden.
Minus: Kunststein ist etwas härter als Holz, aber nicht absolut kratzfest. Deshalb sollte man auch nicht direkt darauf schneiden. Für kurze Zeit hitzeresistent.

Quarzstein (Zodiac, Silestone)

Plus: Haben einen hohen Quarzanteil und sind daher extrem kratzfest. Hierauf kann man auch schneiden! Quarzstein ist hygienisch, unempfindlich gegen Nässe und bedingt auch hitzeresistent. Bei Dellen kann die Arbeitsfläche leicht repariert werden.
Minus: Ist nicht UV-beständig. Oberer Preisbereich!
Wichtig: Nicht imprägnieren, das gibt Flecken. Nicht mit aggressiven Mitteln reinigen.

Keramik (Dekton)

Plus: Extrem robust. Besonders kratzfest und hitzebeständig. Unempfindlich gegen Wasser und Säure. Keine Flecken! Da Keramikarbeitsplatten sehr dünn produziert werden können, sind sie leicht. Viele Farben und Dekore, die allesamt lichtecht sind.
Minus: Viele Vorteile haben Ihren Preis: Keramikarbeitsplatten sind sehr teuer.
Wichtig: Hochglanzplatten nicht mit Metallschwamm reinigen.

Glas

Plus: Sehr moderne, leichte Optik, lichtbeständig. Extrem hitzebeständig. Hygienisch.
Minus: Anfällig für Kratzer, Wasserflecken (Kalk) und Fett. Recht pflegeintensiv, satiniertes Glas ist etwas pflegeleichter. Relativ teuer.

Edelstahl

Plus: Hygienisch, hitzebeständig, langlebig, säureresistent.
Minus: Kratz- und fleckanfällig, ein Paradies für Fingerabdruckspezialisten. Hoher Preis!

Beton

Plus: Optik: Jede Arbeitsplatte ist ein Unikat. Beton ist kratzfest, wasserfest, hitzebeständig und pflegeleicht.
Minus: Die Arbeitsplatten werden sehr schwer, die Unterbauten müssen extrem stabil sein. Beton ist porös, daher anfällig für Flecken.
Wichtig: Oberfläche muss poliert sein, damit die Poren geschlossen sind. Mit Öl oder Naturwachs öfters mal versiegeln. Alternativ kann man synthetisch versiegeln, verliert dabei aber etwas den rauen Beton-Charme.